Ziele der Therapie
- dauerhafte und zufriedene Abstinenz
- soziale und vor allem berufliche
- (Wieder-)Eingliederung
- gesundete psychische Verfassung
Was geschieht in einer Therapie?
Gemeinsam mit den Betroffenen wird nach der Eingangsdiagnostik ein individueller Therapieplan erstellt, der zahlreiche Therapiebausteine beinhaltet.
Hierzu gehören medizinische, psychiatrische, psychologische, psychotherapeutische, soziale, bewegungs- und ergotherapeutische Hilfemaßnahmen, die der Überwindung der Abhängigkeitserkrankung und so auch der Besserung bzw. Stabilisierung der psychischen Verfassung dienen sollen.
Nicht selten führt eine psychische Dekompensation bzw. Destabilisierung in einen Suchtmittelrückfall oder Entzugserscheinungen, Suchtdruck und Stresserfahrungen bedingen eine psychische Destabilisierung, durch die der betroffene Mensch schnell wieder in eine „Abwärtsspirale“ gerät. Durch aktive und intensive Auseinandersetzung mit der Krankheit, der eigenen Person und der Lebensführung steigt die Wahrscheinlichkeit, zufriedene Abstinenz dauerhaft einhalten zu können.
Bausteine der Therapie
- eine individuelle Therapieplanung
- Einzel- und Gruppenpsychotherapie
- Informationsgruppen
- Hirnleistungstraining
- Ergo- und Arbeitstherapie
- Sozialtraining
- Gesundheitsberatung
- Sport- und Bewegungstherapie
- Entspannungstherapie
- Angehörigengespräche
- Familientherapie
- Sozialberatung
- Freizeitprojekte und Freizeittherapie
Nach Erhebung der individuellen Problematik in bestimmten Persönlichkeits- oder Lebensbereichen (also bei besonderer Indikation) bieten wir spezielle Übungs- und Bewältigungsgruppen zu unterschiedlichen Themenbereichen an:
- Selbstsicherheitstraining
- Rückfallprävention
- Angstgruppe
- Raucherentwöhnung
- Gesundheitstraining
- Traumatherapie
Regeltherapiedauer
Die Regeltherapiedauer ist bei Standardtherapien von der Deutschen Rentenversicherung für Alkohol- und Medikamentenabhängige bis zu 14 Wochen (stationär) bzw. 12 Wochen (ganztägig ambulant) festgelegt worden.
Ambulante Therapieangebote
Ambulante Entwöhnungstherapie
in Warstein und in Arnsberg-Neheim. Die ambulante Therapie ist für Abhängigkeitskranke konzipiert, die eine stabile Therapiemotivation und eine hohe Bereitschaft zur Mitarbeit haben. Sie sollten in einem geordneten sozialen Umfeld leben und fähig sein, im ambulanten Rahmen eigenverantwortlich suchtmittelfrei zu leben.
Informationen zu Ansprechpartnern/-innen und zur Aufnahme in Warstein bzw. in Arnsberg-Neheim finden Sie am Seitenende.
Ganztägig ambulante Entwöhnungstherapie
Diese Therapieform hat den Vorteil, dass die Betroffenen über Tag in die Klinik kommen (ca. 40 Stunden pro Woche), um die verschiedenen therapeutischen Angebote wahrzunehmen, während der übrigen Zeit aber in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung verbleiben können. Diese Therapieform eignet sich im Besonderen für Abhängige, die in einem stabilen sozialen Umfeld leben, nach einer Therapie in eine Krise geraten sind (z.B. Rückfall) oder die stationäre Therapieerfahrung haben und bei denen jetzt eine teilstationäre Behandlung indiziert ist.
Informationen zu Ansprechpartnern/-innen und zur Aufnahme finden Sie am Seitenende.
Stationäre Therapieangebote
Eine stationäre Entwöhnungstherapie ist eine sehr lohnende, aber auch ungewohnte Erfahrung, die zeitweise emotional herausfordernd sein kann. Daher ist es besonders wichtig, dass sich unsere stationären Rehabilitanden rundum wohl und gut versorgt fühlen. Durch unseren Neubau können wir eine helle, freundliche, offene und von Wertschätzung geprägte Umgebung bereitstellen, die unsere psychotherapeutische Arbeit in allen Aspekten unterstützt. Die Unterbringung erfolgt in Ein- und Zweibettzimmern mit eigenem Duschbad. Jede Ebene ist mit verschiedenen Freizeiträumen ausgestattet.
Stationäre Therapieangebote halten wir vor für...
... Klienten mit psychischen Begleiterkrankungen
Durch den hohen Anteil an Fachärzten unter unseren Stationsärzten und die enge Zusammenarbeit mit den psychiatrischen Kliniken Lippstadt und Warstein verfügen wir über besonders gute Möglichkeiten zur Mitbehandlung begleitender psychischer Störungen (sogenannte komorbide Erkrankungen), die sowohl psychiatrisch wie auch psychotherapeutisch zu einem individuellen Behandlungsplan führen.
Nur wenn die Suchterkrankung und die psychische Störung gleichzeitig und gleichermaßen berücksichtigt werden, kann der Verlauf der Erkrankungen nachhaltig positiv beeinflusst werden.
... Abhängige von illegalen Drogen
Bei allen Gemeinsamkeiten passt das Therapieprogramm für unsere drogenabhängigen und für unsere alkoholabhängigen Rehabilitanden nicht perfekt zusammen. Wir sind daher sehr froh, für Abhängige von illegalen Drogen ein eigenes Haus mit 20 Therapieplätzen vorhalten zu können. So können die Besonderheiten der Drogentherapie in allen drei Behandlungsgruppen voll berücksichtigt werden, während gleichzeitig das umfangreiche Therapieangebot des Haupthauses ohne Einschränkungen genutzt werden kann.
... Substanzabhängige in russischer und polnischer Sprache
Seit vielen Jahren widmet sich unsere Klinik erfolgreich der muttersprachlichen Therapie in Russisch und Polnisch. Als Besonderheit finden bei uns nicht nur die Einzelgespräche, sondern auch die Gruppentherapie und die Infogruppen in der jeweiligen Muttersprache statt, so dass auch bei geringen Deutschkenntnissen eine erfolgreiche Auseinandersetzung mit den Auslösern und Ursachen der Sucht erfolgen kann. Darüber hinaus finden für diese Klienten deutscher Sprachunterricht und eine gezielte Auseinandersetzung mit den Belastungen durch die persönliche Migrationsgeschichte im Rahmen der „Integrationswerkstatt“ statt. Denn hier gilt: Die erfolgreiche Integration ist die wichtigste Voraussetzung für eine stabile Abstinenz.
... ältere oder kognitiv eingeschränkte Rehabilitanden
Lange Tradition hat auch unser Therapieangebot für ältere Klienten sowie Klienten mit anhaltenden kognitiven Einschränkungen. Hier steht nicht die berufliche Wiedereingliederung, sondern die möglichst eigenständige Lebensführung, deren Grundlage auch die Abstinenz ist, im Vordergrund.
Daher bieten wir diesen Rehabilitanden zusätzliche Schwerpunkte wie lebenspraktisches Training, gezielte Beschäftigungstherapie und Hirnleistungstraining an. Darüber hinaus erfolgen eine umfassende sozialarbeiterische Beratung zur bestehenden Wohn- und Betreuungssituation sowie die Vermittlung entsprechender Hilfen bei anstehenden Veränderungen.
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Bis auf das Angebot für Abhängige von illegalen Drogen gelten alle Therapieangebote für Frauen und Männer.
Wechsel der Therapieform (stationär, ganztägig ambulant)
Ein Wechsel ist während der Behandlung bei gegebener Indikation möglich.