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Zeichnung Neubau Warstein

Neubau Stationsgebäude und Sanierung denkmalgeschützter Gebäude der LWL-Klinik Warstein

Die LWL-Klinik Warstein verfügt über einen wertvollen Gebäudebestand und über eine der schönsten Parkanlagen der Region. Manche der Bestandsgebäude erfüllen aber nicht mehr die Anforderungen, die unsere Patient:innen und Mitarbeitenden an eine moderne psychiatrische Fachklinik stellen; die heute üblichen Betreuungsformen und Abläufe sind dort nur schwer oder nicht wirtschaftlich umsetzbar. Im Gelände der LWL-Klinik Warstein entsteht deshalb ein Neubau für ein Stationsgebäude einschließlich einer neuen zentralen Speiseversorgung. Umliegende denkmalgeschützte Altbauten werden parallel saniert und bieten zukünftig Räumlichkeiten für unsere Ambulanz, die Ergotherapie und einzelne Leitungs- und Funktionsdienste. Erfahren Sie hier mehr über das dem Bauvorhaben zugrundeliegende Konzept, unseren Zeitplan und die Einheiten, die später in den Gebäuden Platz finden werden.

Nach welchem Konzept werden der Neubau, die umliegenden zu sanierenden Gebäude und die Außenanlagen gestaltet?

Harmonische Verbindung von denkmalgeschütztem Bestand und moderner Architektur
Der aus drei gegeneinander versetzten Karrees bestehende Neubau fügt sich in die Hanglage ein. Gemeinsam mit den drei zu sanierenden Altbauten gruppiert er sich um ein historisches Bodendenkmal, das - bisher kaum beachtet - zu einem grünen Aufenthaltsbereich aufgewertet wird.

Architektur für Körper, Geist und Seele
Die (innen-) architektonische Umgebung hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf das Wohlbefinden von Patient:innen und Mitarbeiter:innen. Im Falle unserer Patient:innen kann sie auch den Prozess des Gesundens unterstützen. Durch möglichst viel Tageslicht, warme Farben, eine wohnliche Möblierung, gestalterische Elemente wie Bilder, Fototapeten und Ausblicke ins Grüne sowie durch eine gute Raumakustik versuchen wir, eine freundliche, sichere und entspannende Atmosphäre zu schaffen.

Privatsphäre und gemeinschaftliches Miteinander; Orientierung nach innen und außen
Die Stationen gliedern sich in eher ruhige Zonen, in denen die Bettenzimmer liegen, und Bereiche, die durch Gemeinschafts- und Therapieräume geprägt werden. Mahlzeiten werden in einem großzügigen neuen Speisesaal eingenommen. Die drei Intensiveinheiten verfügen über jeweils einen eigenen Gartenhof, die drei weiteren Stationen über großzügige, überdachte Veranden. Ein großer, durch ein Bodendenkmal gegliederter Gartenbereich verbindet das Neubaugelände mit dem Park der Klinik.

Kurze Wege und Barrierefreiheit
Stationen und Funktionseinheiten werden so angeordnet, dass Wege, die Patient:innen und Mitarbeiter:innen zurücklegen müssen, möglichst einfach gehalten werden können. Alle Räume und Außenbereiche sind barrierefrei zugänglich. Menschen mit Behinderung werden durch Leitsysteme unterstützt.

Nebau Warstein von oben

Welche Einheiten werden in die neuen bzw. sanierten Gebäuden ziehen?

Neubau - Gebäude 65

2-4 Etagen mit einer Gesamtfläche von ca. 11.200 m² (Brutto-Grundfläche nach DIN 277-1), Einheiten:

  • Empfang
  • Aufnahme
  • Psychiatrische Notfallambulanz
  • Allgemeinärztliche Versorgung, Wundversorgung
  • 3 Intensiveinheiten mit je 18 Plätzen (regulär; maximal können jeweils 24 Patient:innen betreut werden) in 1- und 2-Bettzimmern mit eigenem Waschraum; je Station eigene Therapie-, Entspannungs-, Aufenthalts- und Diensträume
  • 3 weitere Stationen mit je 18 Plätzen (regulär; maximal können jeweils 22 Patient:innen betreut werden) in 1- und 2-Bettzimmern mit eigenem Waschraum; je Station eigene Dienst- und Aufenthaltsräume; gemeinsame Therapie-, Entspannungs-, Aufenthalts- und Diensträume


Sanierter Altbau - Gebäude W17

3 Etagen mit einer Gesamtfläche von ca. 960 m² (Brutto-Grundfläche nach DIN 277-1 ohne Keller), Einheiten:

  • Psychiatrische Institutsambulanz mit Empfang, Behandlungs-, Gesprächs-, Gruppen- und Büroräumen


Sanierter Altbau - Gebäude W18

3 Etagen mit einer Gesamtfläche von ca. 990 m² (Brutto-Grundfläche nach DIN 277-1 ohne Keller), Einheiten:

  • Büroräume für Leitungskräfte und Medizincontrolling, Open Office
  • Anleitungsraum, Funktionsräume Familiale Pflege, diensthabende:r Arzt / Ärztin
  • Konferenzraum


Sanierter Altbau - Gebäude W20

3 Etagen mit einer Gesamtfläche von ca. 1.210 m² (Brutto-Grundfläche nach DIN 277 ohne Keller), Einheiten:

  • Funktionsräume Ergotherapie inkl. Hauswirtschafts- und EDV-Training, Holzarbeiten, Keramik-Brennofen


Wie ist der Zeitplan?

Erschließungsarbeiten:
Herbst 2024 - Sommer 2025

Bauphase Neubau:
Ende 2025 - Frühjahr / Sommer 2028

Fertigstellung: 2028



Bauherr
Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Freiherr-vom-Stein-Platz 1
48133 Münster


Gesamtplanung und Projektleitung
LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb                 PL-Architekten GmbH
Fürstenbergstraße 10                                         Am Viadukt 3-5
48147 Münster                                                   52066 Aachen

Nachhaltigkeit beim Bau und im Betrieb
Der Neubau wird nach dem neuesten Stand der Technik und der LWL-Gebäudeleitlinie 2030 zur Klimaneutralität als Effizienzgebäude KfW 40 NWG errichtet, die Altbauten werden energetisch saniert. Das Bauvorhaben wird nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen zertifiziert. Die Wärmeversorgung wird durch Erdwärme (Geothermie) mit Sole-Wasser-Wärmepumpe erfolgen, auf den Dachflächen ist über einer extensiven Dachbegrünung ca. 1.500 m² Photovoltaik-Generatorfläche vorgesehen. Beides zusammen erbringt eine erhebliche Einsparung an CO2-Emissionen sowie an Energiekosten im Vergleich zum heutigen Stand.
Der vorhandene Baumbestand wird soweit als möglich erhalten. Für die neu versiegelten Flächen und die zu entfernenden Bäume sind Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen vorgesehen.

Passgenau für das Jetzt - Flexibel für die Zukunft
Bei der baulichen Gestaltung berücksichtigen wir die Bedarfe, die unsere Patient:innen heute haben, und die Betreuungsangebote, die wir jetzt vorhalten. Jedoch wissen wir nicht, wie sich psychische Erkrankungen und ihre Behandlung in Zukunft verändern werden. Wir bemühen uns deshalb, so zu bauen, dass wir auf zukünftige Veränderungen flexibel reagieren können. Damit uns ein guter Kompromiss zwischen diesen beiden Anforderungen gelingt, beziehen wir die Nutzer:innen intensiv in den Planungsprozess ein.