Aktionstag Sucht 2025 – Umgang mit suchtauffälligen Eltern
Fachkräfte im Austausch zu suchtbelasteten Familien
Am 28. November 2025 fand im Kreishaus Meschede der Aktionstag Sucht des Gemeindepsychiatrischen Verbunds Hochsauerlandkreis statt. Das Schwerpunktthema lautete: „Umgang mit suchtauffälligen Eltern – Fokus Alkohol“. Eingeladen waren Fachkräfte aus Jugendhilfe, Schulen, Kindertageseinrichtungen, Gesundheitswesen sowie Vereinen und Verbänden.
Etwa 8 Millionen Erwachsene in Deutschland konsumieren Alkohol in gesundheitsschädlichem Maß. Rund 3 Millionen leiden an einer alkoholbezogenen Störung – viele von ihnen sind Eltern. Für Kinder bedeutet das häufig emotionale Belastung, Ungewissheit und Überforderung. Schätzungen zufolge leben 10 bis 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen zeitweise oder dauerhaft in einer Familie mit Alkoholabhängigkeit.
Vortrag und Workshops: Motivierende Gesprächsführung
Stefan Kühnhold, unser Chefarzt im Zentrum für Suchtmedizin der LWL-Kliniken Warstein und Lippstadt sowie stellvertretender ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Warstein, widmete sich in seinem Vortrag dem Thema Motivierende Gesprächsführung – einem kommunikativen Ansatz, der Fachkräften hilft, betroffene Eltern zu erreichen und Veränderungsprozesse anzustoßen. Die Motivierende Gesprächsführung zielt darauf ab, Menschen in ihrer eigenen Motivation zu stärken, statt sie mit Argumenten zu überzeugen. Sie setzt auf Empathie, Wertschätzung und partnerschaftlichen Dialog – damit Betroffene selbst entdecken, warum und wie sie ihr Verhalten ändern möchten.
In den anschließenden Workshops ging es insbesondere darum, wie es gelingen kann, dieses wichtige Thema im jeweiligen Arbeitskontext bewusst wahrzunehmen und anzusprechen. Ziel ist es, betroffenen Eltern frühzeitig die Möglichkeit zu eröffnen, etwas in ihrem Leben zu verändern und sich Hilfe zu holen. Die praxisnahen Übungen boten Gelegenheit, sich über eigene Erfahrungen auszutauschen und neue Handlungsmöglichkeiten zu erproben.
Austausch, Resonanz und Dank
Die Teilnehmenden nahmen viele praktische Impulse und Denkanstöße mit. Zahlreiche Rückmeldungen betonten die gute Struktur, den offenen Austausch und die lebendige Gestaltung des Tages. Ein herzlicher Dank gilt den Organisatorinnen und Organisatoren des Gemeindepsychiatrischen Verbunds Hochsauerlandkreis für diesen gelungenen und inspirierenden Tag. Der Aktionstag Sucht 2025 hat gezeigt, wie wichtig gemeinsame Verantwortung, Offenheit und fachliche Vernetzung sind – besonders, wenn es darum geht, Familien in belastenden Lebenssituationen zu stärken.